Ableton Live 9 nicht nur für DJ’s

Was ich an Ableton Live am meisten Schätze sind die Möglichkeiten der Effekt- Drum- und Instrument-Racks. Diese ermöglichen eine ganze Palette kreativer Möglichkeiten und das auch noch schnell und einfach. Hier mal ein Beispiel anhand der Bassdrum aus der vorher erwähnten Aufnahme. Für eine Produktion taugt das nicht, aber zum zeigen allemal:

Das Prinzip ist einfach. Man legt einen Audio Effekt in die Spur und gruppiert den erstmal. Im gezeigten Beispiel ein Utility. Dann den Pegel etwas runter, da sich die parallele Kanäle summieren und die Gefahr der Übersteuerung besteht. Dann noch ein paar mal Duplizieren.

Sinn und Zweck der Übung ist, die einzelnen Frequenzen der Spur zu separieren und einzeln zu behandeln. Dafür wird dann ein EQ 8 eingefügt und mit der Frequenzanzeige nachgesehen, wo denn Punch und Sub-Bass liegen. Der Punch wird isoliert und der Rest rausgefiltert. Gleiches für den Sub-Bass. Die übrigen zwei Kanäle bleiben wie sie sind und mischen das Originalsignal wieder dazu. Die werden eventuell später noch anderweitig verwendet.  Am Ende der Kette kommt ein Glue-Compressor rein, der das Ganze wieder vereint. Dann ein Gate, das die Anteile der anderen Spuren wegschneidet und zum Schluss ein kleiner Hall, um das Massaker des Gate am Nachhall-Anteilen auszugleichen.

Als Finish werden dann alle Komponenten des Effektrack noch einmal gruppiert, damit man das Ganze zusammen ein- und ausschalten kann.

Die einzelne Kanäle des Effektracks können übrigens nochmal gruppiert werden. Man könnte zum Beispiel auf die Idee kommen, High, Mid und Low zu trennen, High und Mid zu Gruppieren und nur auf diesen Bereich einen Hall zu geben. Low bleibt ohne. Macht auch keinen Sinn auf einen Sub-Bass Anteil einen Hall zu geben.

Das ist natürlich nur ein Beispiel unter vielen, was man mit dem Effektrack machen kann. So ein Effektrack kann man selbstverständlich auch speichern und in anderen Projekten wiederverwenden. Beim nächsten Projekt ist dann das Ziel nur wenige Mausklicks entfernt.

Ich persönliche kenne kein anderes DAW, das sowas bietet. Bei anderen müsste man mehrere Spuren anlegen und da die Effekte reinlegen. Dann über Gruppe wieder zusammenführen. Oder man nimmt Sends. Aber da fängt es schon an. Wie schalte ich alle Effekte auf einmal aus und wieder ein? Oder wie speichere ich das zur Wiederverwertung? Oder wie kopiere ich das mal schnell in einen anderen Kanal?

Im Ableton Effektrack wird die parallele Signalführung im Rack selbst erledigt. Das ist der entscheidende Unterschied.

Sollte jemand sowas von einem anderen DAW kennen, bescheid sagen! Ich probiere das dann gerne aus.

Im nächsten Beitrag nehme ich dann das Drumrack unter die Lupe.

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2 Gedanken zu “Ableton Live 9 nicht nur für DJ’s

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